Der Lektorenausbilder Evgenij Unker verrät, was ihn motiviert, Lektoren auszubilden.
(Das Bild ist eine Collage aus eigenen Fotos und KI-generierten Bildelementen.)
Ist es das schnelle Geld?
Das sind einige der Kommentare und Fragen, die mich auf Social Media oder per E-Mail erreicht haben:
Wer selbst keinen Erfolg hat, bildet aus. Wer selbst genug verdient, muss nicht ausbilden.
Würde jemand, der so unglaublichen Erfolg als Lektor hat, die Zeit und die Motivation haben, eine qualitativ hochwertige Ausbildung anzubieten?
Bildest du nicht deine eigene Konkurrenz aus?
Dir geht es doch nur ums schnelle Geld ...
Wie alles begann ...
Alles fing mit einer Anzeige auf dem Schwarzen Brett der Uni an.
Ich war Student und brauchte dringend Geld, um mein Studium zu finanzieren.
Drei Tage später hatte ich den ersten Auftrag: die Korrektur einer Masterarbeit. Einige Tage später kam der nächste Auftrag.
Bald musste ich Aufträge an Kollegen vergeben, weil ich allein nicht mehr hinterherkam. So entstand meine Textagentur Lektorat Unker.
Schnell merkte ich, dass es gar nicht so viele kompetente Lektoren und Korrektoren gibt. Viele überschätzen sich maßlos und übersehen die banalsten Fehler.
So entstand einige Jahre später die Idee, Lektoren auszubilden. Damit konnte ich noch mehr Aufträge annehmen und hatte genug kompetente Kollegen, die mich bei der Ausführung unterstützen konnten.
Es gilt also das Gegenteil von dem, was unbedarfte Menschen vermuten: Gerade weil ich als Lektor so erfolgreich war, fing ich damit an, weitere Lektoren auszubilden.
Bilde ich meine eigene Konkurrenz aus?
Ich bilde also keine Konkurrenten aus. Ich bilde Kollegen und freie Mitarbeiter aus, mit denen ich gemeinsam Textprojekte noch besser und effektiver umsetzen kann.
Außerdem kann von Konkurrenz keine Rede sein, wenn es um Texte und Sprache geht: Der Textmarkt ist der größte bestehende Markt überhaupt.
Es sind genug Aufträge für alle da. Wir sind neun Milliarden Menschen auf diesem Planeten. Jeder davon ist potenzieller Kunde eines Lektors.
Denn jeder schreibt immer mal wieder einen Text: Abschlussarbeit, Bewerbung, Motivationsschreiben, Behördenbrief usw.
Die Aufgabe von uns Textprofis besteht gerade darin, diese Menschen beim Formulieren und Erreichen ihrer Ziele zu unterstützen.
Erfahre mehr über den Textmarkt >>
Und jetzt kommt das schnelle Geld
Bevor ich Lektorenausbilder wurde, verdiente ich sechsstellig im Jahr als Textprofi.
Ich hatte ein entspanntes, freies und sorgenfreies Leben und konnte arbeiten, wann und wie ich wollte – oder es auch für ein paar Tage ganz sein lassen, wenn das Wetter zu gut war.
Seit 2022 fokussiere ich mich auf die Lektorenausbildungen. Seitdem habe ich über eine halbe Million Euro investiert:
- in die eigene Weiterbildung,
- in die technische Ausstattung,
- in Mitarbeitergehälter,
- in die Zertifizierung der Ausbildungen,
- in juristische und steuerliche Beratung,
- in Werbung usw.
Ich trage Verantwortung über inzwischen drei feste Mitarbeiter. Ich arbeite von morgens bis abends ohne Pausen und Urlaub. Meine privaten Einnahmen liegen aktuell weit unter meinen ehemaligen Einnahmen als selbständiger Textprofi.
Bald werden sich die zeitlichen und finanziellen Investionen auszahlen. Die dringend nötigen weiteren Mitarbeiter werden bald angestellt und eingearbeitet sein. Dann wird mein Arbeitspensum wieder sinken und meine Einnahmen werden wieder steigen.
Aber klingt das nach schnellem Geld? Allein des Geldes wegen kann ich dieses Geschäftsmodell niemandem empfehlen. Es gibt entspanntere und risikoärmere Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Zum Beispiel als freier Lektor.
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Was mich wirklich motiviert
Deutsch ist nicht meine Muttersprache. Ich habe die Sprache erst mühevoll lernen müssen.
Als Kind machte ich die Erfahrung, plötzlich in einem fremden Land zu sein. Ich verstand kein Wort um mich herum und konnte mich selbst nicht verständlich machen.
Das ging so weit, dass ich meinen eigenen Namen nicht erkannte – wegen der fremden Aussprache.
Diese Erfahrung war so prägend, dass es seitdem mein Anliegen ist, mich für die Verständigung der Menschen einzusetzen.
Das ist auch die Unternehmensmission meiner Textagentur Lektorat Unker. Denn Texte sind eine wunderbare Form der Verständigung.
Texte erlauben es dem Autor und dem Leser, in sich zu gehen und bewusst und präzise zu kommunizieren.
Indem ich Lektoren ausbilde, kann ich diesem Ziel besser dienen, als wenn ich nur als Einzellektor Texte korrigiere.
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Evgenij Unker
05.02.2025