Der Lektorenausbilder Evgenij Unker teilt konkrete Beispiele für Hater-Kommentare und gibt Tipps zum Umgang mit Kritik und Hass: aus dem privaten Umfeld, in sozialen Medien, auf der eigenen Website etc.

Kritik unvermeidlich

Als Freiberufler bist du Unternehmer und machst für dich öffentlich Werbung.

Du willst, dass Menschen über deine Dienstleistungen erfahren. Je mehr Werbung du machst, desto besser.

Deine Werbung können also auch Menschen sehen, die:

  • deine Branche oder deine Diensleistung ablehnen,
  • mit deinen Kollegen oder Konkurrenten schlechte Erfahrungen gemacht haben,
  • die überall ihre politischen Statements unterbringen wollen (für oder gegen die Grünen, für oder gegen die AfD, für oder gegen das Gendern, für oder gegen Klimaschutz, für oder gegen Rassismus, für oder gegen den Kapitalismus, für oder gegen den Kommunismus, für oder gegen Putin usw.),
  • einen schlechten Tag hatten und nun nach einem Ventil für ihre negativen Reaktionen suchen.

Mach dir klar: Es geht in allen diesen Fällen nicht um dich persönlich. Keiner dieser Menschen kennt dich und meint dich als reale Person.

Du bist lediglich eine – sei es auch für wenige Sekunden – prominente Person, die im Rampenlicht steht und als Projektionsfläche für Gutes wie Schlechtes herhalten muss.

Ein Beispiel: „Übelste Verkaufe“

Öffentliche Kritik an den Lektorenausbildungen von Evgenij Unker bei Instagram.

Wie gehst du mit unfairen Kommentaren zu deiner Arbeit um?

Ich liebe sie! Je unqualifizierter und abstruser, desto besser.

Ich meine vor allem die öffentlichen Kommentare in sozialen Medien oder auf Bewertungsplattformen.

Sie geben mir die Gelegenheit, meine Denk- und Arbeitsweise zu überprüfen und klarer zu formulieren.

So kann jeder sehen, ob er mit mir auf einer Wellenlänge liegt und mit mir zusammenarbeiten möchte.

„Schlechte Argumente bekämpft man am besten, indem man ihre Darlegung nicht stört“, sagte einmal der britische Schauspieler Alec Guinness.

Diesmal danke ich Kathrin Blum (Instagram: @kathrin_blum) für die Gelegenheit, sie nicht zu stören.

Sie veröffentlichte am 15.07.2023 in ihrer Instagram-Story den abgebildeten Kommentar. Was ich mache, sei übelste Verkaufe und so funktioniere freies Lektorat nicht. Dabei verwies sie auf die Werbung für mein kostenloses Infovideo „Schnellstart-Anleitung freies Lektorat“.

Ich suchte als Erstes den direkten Dialog und schrieb sie über Instagram an:

Hallo Kathrin, danke fürs Bewerben. :-) Allerdings frage ich mich, wie du von etwas abraten kannst, was du nicht kennst. Hast du mein Video angesehen, haben wir mit dir schon mal telefoniert oder hast du jemals ein Webinar oder eine Ausbildung bei mir gemacht? Und vor allem auch die Frage: Bist du selbst freie Lektorin oder woher weißt du, wie freies Lektorat funktioniert? Wenn ja: Wie unterscheiden sich deine Erfahrungen von meinen? Neugieriger Gruß vom Lektorenausbilder Evgenij

Eine Antwort erhielt ich bisher nicht. Stattdessen verschwand Kathrins Story genauso schnell von Instagram, wie sie dort aufgetaucht war.

Und diese Erfahrung mache ich immer wieder:

Wenn du dir deiner Sache sicher bist, gute Arbeit leistest, klar und eindeutig darüber sprichst – dann zahlt jede Kritik positiv auf dein Image ein.

Wenn die Kritik berechtigt ist, kannst du es zugeben und besser werden.

Wenn die Kritik unberechtigt ist, kannst du sie leicht widerlegen.

Was denkst du darüber und wie gehst du mit ignoranten Kommentaren um? Schreib es weiter unter in die Kommentarspalte.

(Dieses Unterkapitel basiert auf meinem Posting auf Instagram vom 15.07.2023.)

Anderes Beispiel: „Du bist ein armes Licht!“

Fazit

  • Nimm Kritik nicht persönlich.
  • Ganz offensichtliche Beleidigungen ohne jeglichen Inhalt oder Diskussionsgrundlage kannst du getrost ignorieren, löschen oder verbergen.
  • Nutze konstruktive Kritik, um zu lernen und deine Werbung sowie dein Angebot zu verbessern.
  • Frage dich: Ist dir die Meinung der Person wichtig, die die Kritik äußert? Wenn ja: Sollte die Meinung dieser Person dir wichtig sein? Speziell in deinem Fachbereich: Hat die Person das erreicht, was du anstrebst? Wenn nicht, nimm die möglicherweise ehrlich gemeinte Sorge um dich dankend zur Kenntnis und konzentriere dich auf die Urteile echter Vorbilder in deinem Fachgebiet und deine eigenen Ziele.
  • Beantworte ungerechtfertigte Kritik sachlich und professionell – und nutze sie als Werbung für dich. Denn kritische Kommentare und deine Antworten darauf werden von deinen potenziellen Kunden immer zuerst gelesen.

Gruß vom
Lektorenausbilder
Evgenij Unker

04.11.2024

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