Was ist ein Handout?
Ein Handout ist eine Tischvorlage, die oft bei Referaten, Vorträgen und Konferenzen an die Zuhörer ausgegeben wird. Bei dem Begriff „Handout“ handelt es sich um einen Anglizismus, der vom deutschen Wort „aushändigen“ abgeleitet ist.
Manchmal wird das Handout auch als Thesenpapier bezeichnet. Allerdings ist ein Thesenpapier im engeren Sinne eher eine Zusammenfassung des Referats in Form von fazitähnlichen Kurzsätzen. Handouts weichen in der Praxis von dieser strengen Form ab. Sie dienen als Leitfaden für das Referat und führen daher auch wichtige Einzelaspekte auf.
Warum ein Handout ausgeben?
An Hochschulen und in Schulen wird das Handout oftmals als Teil eines Referates gefordert und bewertet. Aber auch außerhalb von Schule und Studium sollten Sie in Erwägung ziehen, bei Ihrer Präsentation, Ihrem Vortrag oder Ihrem Referat ein Handout an Ihre Zuhörer auszugeben.
In diesem Artikel erläutern wir die Vor- und Nachteile von Tischvorlagen. Zudem zeigen wir Ihnen, was in ein gutes Handout hineingehört, wie es gestaltet sein sollte und zu welchem Zeitpunkt sich die Verteilung empfiehlt.
Vorteile des Handouts
Das Handout ist eine Art Extra-Service für die Zuhörer eines Referats, eines Vortrags oder einer Präsentation. Denn darin können sie die wichtigsten Informationen knapp und übersichtlich zusammengefasst nachlesen. Wissen die Zuhörer, dass Sie ein Handout austeilen, können sie sich außerdem voll und ganz auf die Präsentation statt auf hektisches Mitschreiben konzentrieren.
Den Zuhörenden bleibt allerdings immer noch die Möglichkeit, eigene Notizen zu machen – etwa auf Ihrem Handout selbst, und zwar genau an den Stellen, wo Fragen oder Anmerkungen auftauchen. Damit stehen die Notizen stets im richtigen Kontext. Das bringt auch für Sie als Referenten den entscheidenden Vorteil mit sich, dass eine an Ihren Vortrag anschließende Diskussion schneller in Gang kommt.
Nachteile des Handouts
Gibt es ein Handout, besteht die Gefahr, dass die Zuhörer Ihnen während des Vortrags nicht die ganze Aufmerksamkeit widmen. Schließlich können sie später in Ruhe alles nachlesen. Allerdings können Sie dieser Gefahr entgegenwirken – mit einem guten Vortrag und einer spannenden Präsentation.
Ihr Referat sollte daher immer über die wesentlichen Kernaussagen Ihres Handouts hinausgehen. Denn wenn Sie die Zuhörer fesseln, werden sie Ihnen folgen – unabhängig davon, ob Sie ein Handout vorbereitet haben oder nicht. Die wichtigsten Tipps für die Ausarbeitung eines Referats haben wir in einem eigenen Artikel für Sie zusammengefasst.
Umfang der Tischvorlage
Ein Handout ist zur Unterstützung gedacht. Deshalb sollte es nur so lang wie nötig sein. Führen Sie zu viele Punkte auf, laufen Sie Gefahr, es zu überladen. Es geht um die wesentlichen Kernaussagen: die harten Fakten und (Zwischen-)Fazits der einzelnen Abschnitte Ihres Vortrags. Überlegen Sie sich also ganz genau, welche Aspekte in der Tischvorlage aufgeführt werden sollten.
Es empfiehlt sich, das Handout vor allem als verschriftlichte Gliederung Ihrer Präsentation zu nutzen. Konkret bedeutet das: Sie sollten alle Gliederungspunkte Ihres Referats auch auf der Tischvorlage aufführen. Wie ausführlich Sie diese im Handout behandeln, ist Ihnen selbst überlassen. Am besten orientieren Sie sich daran, welche Gewichtung die einzelnen Punkte in Ihrer Präsentation haben.
Formatieren des Handouts
Die Möglichkeiten bei der Formatierung sind dank der modernen Computertechnik nahezu unbegrenzt. Und natürlich gilt es bei jeder Möglichkeit, die jeweiligen Vor- und Nachteile zu beachten. Als Beispiel haben wir in der folgenden Tabelle die Argumente für und gegen Mehrseitendruck bzw. beidseitigen Druck aufgelistet:
Druckoption | Pro | Contra | Tipp |
---|---|---|---|
Einzelseiten | kein Durchscheinen der Schrift | hoher Papierverbrauch viele Einzelblätter |
nummerieren und heften |
Duplex (beidseitiger Druck) |
geringer Papierverbrauch | Durchscheinen der Schrift | dickeres Papier verwenden |
Doppelseiten | geringer Papierverbrauch Übersichtlichkeit |
Durchscheinen der Schrift | größere Schrift verwenden |
Entscheiden Sie sich dafür, mehrere Seiten auszugeben, nummerieren und heften Sie diese unbedingt. So vermeiden Sie ein Papierchaos am Tag des Vortrags.
Ansonsten gilt beim Formatieren von Handouts wie auch sonst bei Design: weniger ist mehr. Wenn Sie nicht gerade einen Vortrag über Layout und Typografie halten, sollte die Formatierung immer im Dienst Ihrer Aussage stehen. Konkret: Sie sollte schnelles Lesen und Sich-zurecht-Finden in Ihrem Dokument ermöglichen. Mehr nicht. Aber auch nicht weniger.
Die Gliederung beginnt mit dem Kopf
Das Handout besteht aus einem Kopf, einem Body (Hauptteil) und den Literaturangaben, die ganz zum Schluss folgen. Der Kopf sollte folgende Informationen aufweisen:
- Institution, in der das Referat gehalten wird,
- ggf. Titel des Seminars oder der Vortragsreihe,
- Name und ggf. Institution des Referenten,
- ggf. Name des Seminarleiters,
- Datum des Vortrags,
- Thema des Referats.
Der Hauptteil
Im Body, dem Hauptteil, führen Sie nun die wichtigsten Informationen unter den einzelnen Gliederungspunkten auf. Nutzen Sie dabei wie in Ihrer Präsentation am besten römische und arabische Ziffern oder Buchstaben. Das erleichtert Ihnen und Ihren Zuhörern die Orientierung – insbesondere wenn Sie während des Vortrags auf einen Punkt im Handout hinweisen möchten.
Bleiben Sie im Handout bei Stichpunkten. Lange Sätze gehen zulasten der Übersichtlichkeit und damit der Aufmerksamkeit der Zuhörer. Ziehen Sie am Ende des Handouts oder nach einzelnen Gliederungspunkten ein Fazit, können Sie natürlich einen kompletten Satz verwenden. Dabei gilt aber: Je kürzer, prägnanter und klarer formuliert, desto besser. Solche Sätze bleiben den Zuhörern besser im Kopf.
Literaturangaben kommen zum Schluss
Zum Schluss dürfen Sie keinesfalls die Quellenangaben vergessen. Führen Sie die verwendeten Quellen am besten alphabetisch sortiert nach den Nachnamen der Autoren bzw. der Herausgeber auf. Achten Sie darauf, die Quellenangaben einheitlich anzugeben. Die Literaturangaben müssen so gestaltet sein, dass die von Ihnen verwendeten Quellen von den Zuhörern eindeutig identifiziert werden können.
Als Bonus für Ihre Zuhörer dürfen Sie selbstverständlich auch Literatur zum Thema aufführen, die Sie selbst in Ihrem Vortrag nicht zitiert haben, aber trotzdem empfehlen möchten. Dafür sollten Sie am besten eine zweite Literaturliste mit dem Titel „Weiterführende Literatur“ oder „Literaturtipps“ anlegen.
Nur ausgewählte Grafiken verwenden
Tabellen, Bilder und Grafiken können vieles verdeutlichen. Besonders bei eher zahlenorientierten Vorträgen können Graphen und Tabellen mehr Wissen auf kleinerem Raum zusammenfassen als Texte. Allerdings sollten Sie sorgfältig abwägen, ob Sie darüber hinausgehende grafische Elemente in Ihr Handout einfügen.
Wir empfehlen Ihnen die Verwendung grafischer Elemente, wenn sie auch ein wichtiger Part in Ihrem Referat sind und hohen Wiedererkennungs- und Wiedererinnerungswert haben. Bilder wirken meist stärker auf der emotionalen Ebene als Worte und bleiben daher länger in Erinnerung.
Von der Verwendung von Grafiken und Bildern lediglich aus gestalterischen Gründen sollten Sie aber absehen. Sie lenken nur unnötig von Ihrer Präsentation und den Kernbotschaften ab. Da das Handout vor allem der Zusammenfassung der wichtigsten Fakten und Ergebnisse dient, stören Bilder öfter als sie helfen.
Handout überprüfen (lassen)
Auch wenn das Handout in den meisten Fällen als Serviceleistung für Ihr Publikum zu verstehen ist, sollte es von Ihrer Professionalität zeugen. Gehen Sie nach der Ausarbeitung daher die folgende Checkliste durch und nehmen Sie wenn nötig Änderungen vor:
- Sind Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung korrekt?
- Sehen die Spiegelstriche einheitlich aus (Formatierung, Abstände, Zeichensetzung am Ende jedes Spiegelstrichs)?
- Befinden sich die Spiegelstriche, Tabellen, Grafiken und Bilder an der richtigen Stelle im Text, sind sie nicht verrutscht?
- Bauen römische und arabische Ziffern bzw. Buchstaben aufeinander auf?
- Haben die Literaturangaben eine einheitliche Form?
Wir empfehlen Ihnen, das Handout von einer zweiten Person überprüfen zu lassen. Denn nach stundenlanger Arbeit an einem solchen Dokument übersehen Sie bestimmt auch bei mehrmaligem Lesen immer noch den einen oder anderen Fehler. Natürlich übernehmen unsere Korrektoren und Lektoren diese Aufgabe für Sie, wenn Sie mögen.
Handout erstellen lassen
Selbstverständlich liefern unsere Texter Ihnen zu Ihrer Präsentation auch das passende Handout. Falls die Tischvorlage zu einer Studienleistung oder Prüfungsleistung gehört, bieten wir Ihnen diesen Service zwar nicht an. Aber auch Studenten stehen unsere erfahrenen Studentencoachs, Korrektoren und Layouter zur Verfügung. So können Sie uns etwa mit der Erstellung einer Formatvorlage beauftragen, die die Erstellung Ihres Handouts für die Uni vereinfacht.
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