Unsere Preispolitik
Die Preise im Text- und Kommunikationsdienstleistungssektor schwanken beträchtlich. Nicht immer bedeutet ein hoher Preis auch automatisch eine hohe Qualität, auch wenn dies manche Dienstleister suggerieren. Die gute Seite davon: Niedrige oder mittlere Preise bedeuten nicht automatisch schlechte oder mittelmäßige Qualität.
Trotzdem gilt: Höchste Qualität ist bei Kreativarbeit nicht zu Discounterpreisen zu bekommen. Denn höchste Qualität bei der Arbeit mit Text und Bild setzt vieles voraus, was Kosten verursacht. Zum Beispiel gute Erreichbarkeit, Bereitschaft zur spontanen Übernahme von Aufträgen, auch außerhalb der regulären Bürozeiten, oder den Einsatz mitunter recht teurer professioneller Software.
Vor allem aber benötigt man für qualitative Ergebnisse hochqualifizierte, erfahrene und engagierte Mitarbeiter, die die nötige Zeit für jeden Auftrag aufwenden, um den Kunden hundertprozentig zufriedenzustellen. Geld ist nicht alles, aber unsere Mitarbeiter und Partner müssen von ihrer Arbeit – und zwar dauerhaft – leben können.
Welche Kosten wir einkalkulieren müssen
Insbesondere viele Privatkunden schrecken vor Stundensätzen um EUR 60,00, EUR 80,00 und höher zurück. Ihr eigener Arbeitslohn liegt um einiges niedriger und sie empfinden derart hohe Beträge als ungerecht. Das ist menschlich verständlich.
Im Sinne der von uns angestrebten Preistransparenz geben wir Ihnen nun eine Übersicht über all die Kosten, die wir von unseren Stundensätzen finanzieren müssen. Das hilft Ihnen nachzuvollziehen, warum der reale Verdienst Ihres Lektors oder Layouters in Wirklichkeit mit Ihrem Nettolohn als Angestellter vergleichbar ist und oft sogar darunter liegt.
- Fortbildungskosten: Damit wir Ihnen unsere Dienstleistungen Korrekturlesen, Übersetzungen oder Texterstellung anbieten können, müssen wir oft studieren oder eine Ausbildung absolvieren. Das Know-how und das Fachwissen müssen zudem mit Fortbildungen stets aktuell gehalten werden. Seminare, Workshops, Coachings, Bücher und sonstige Lernmaterialien kosten Geld – sei es auch in Form von Bibliotheksgebühren.
- Werbung: Bevor wir eine Anfrage von Ihnen erhalten, müssen wir in Werbung investieren. Zur Werbung gehören Internetanzeigen, Werbeflyer, Visitenkarten, Außenwerbung, Zeitungsanzeigen, Social-Media-Aktivitäten usw.
- Website: Unsere Internetpräsenz ist der wichtigste Werbungsposten, daher führen wir ihn getrennt auf. Zu bezahlen – in Geld oder Arbeitszeit – ist die Erstellung, Korrektur und Übersetzung der Texte, das Layout und die Programmierung sowie die laufenden Webhostingkosten.
- Künstlersozialabgabe: Wenn wir zu eigenen Werbezwecken auf die Dienste freiberuflicher Künstler zurückgreifen, müssen wir die gesetzlich vorgeschriebene Abgabe an die Künstlersozialversicherung abführen. Der Abgabesatz wechselt jährlich. In den letzten Jahren lag er um 5 % des vereinbarten Honorars (2017: 4,8 %). Der Begriff des Künstlers wird hierbei weit ausgelegt, sodass im Zweifel fast jeder Designer, Texter und mitunter sogar Lektor darunterfällt.
- Networking: Damit wir Sie als Kunde gewinnen und auch gleichzeitig den passenden Fachmann für Ihr Anliegen finden, müssen wir unser breites professionelles und Kunden-Netzwerk pflegen. Reisekosten, Übernachtungen, Geschäftsessen oder Werbegeschenke wollen bezahlt werden.
- Bürokosten: Hierunter fallen Miete, Nebenkosten, Möbel, aber auch die klassischen Bürobedarfsposten wie Porto, Druckkosten, Papier und Schreibutensilien. Natürlich muss das Büro darüber hinaus sauber gehalten werden – ein weiterer Posten mit einem Minus davor.
- IT-Hardware: Wir brauchen Telefone, Computer, Computerzubehör, Server zur Datenspeicherung und -sicherung, E-Mail-Server, Drucker. Als Nicht-Techniker bezahlen wir einen EDV-Experten für die Einrichtung und Wartung unserer IT-Infrastruktur.
- Software: Viele Dienstleistungen erfordern Spezialprogramme: Designtools, Textverarbeitungsprogramme, Übersetzungsprogramme, PDF-Bearbeitungsprogramme, Plagiatsprüfungssoftware. Hinzu kommen die nicht minder kostenintensiven Verwaltungs- und Managementtools zur Kunden- und Projektverwaltung sowie für die Buchhaltung.
- Buchhaltung, Steuerberatung: Deutschland ist ein sehr stark reguliertes Land. Das ist gut, weil es (meist) Rechtssicherheit bietet. Es ist aber auch sehr teuer.
- Umsatzsteuer: In dem Stundensatz, den wir Ihnen in Rechnung stellen, ist auch die Mehrwertsteuer, offiziell Umsatzsteuer genannt, eingerechnet. Bei den meisten Dienstleistungen sind es derzeit 19 % (während der Corona-Pandemie vom 01.07.2020 bis zum 31.12.2020: 16 %). Den Betrag überweisen Sie zwar an uns. Aber wir haben nichts davon außer zusätzlichem Verwaltungsaufwand. Wir sind nämlich verpflichtet, den gesamten Betrag an das Finanzamt weiterzuleiten.
- Zahlungsausfälle: Wir versuchen, durch Vorauszahlungen und sonstige Absicherungsmöglichkeiten, Zahlungsausfälle unserer Kunden im Voraus auszuschließen. Trotzdem gelingt es nicht immer. Unfair, aber die Kosten müssen die zahlenden Kunden tragen.
- Prozesskosten, Rechtsberatung: Da wir einen solchen Parasitismus auf Kosten ehrlicher Kunden ebenfalls als ungerecht empfinden, setzen wir alle Mechanismen des Rechtsstaats ein, um gegen Nichtzahler und Betrüger zivilrechtlich und wo geboten auch strafrechtlich vorzugehen. Meist sind wir damit erfolgreich. Gelegentlich kommen wir aber doch am Ende nicht an unser Geld, weil die Schuldner untertauchen oder Insolvenz anmelden. In diesem Fall müssen wir die Prozesskosten wiederum auf die zahlenden Kunden umlegen.
- Haftpflicht-Versicherungen: Wir sind nicht unfehlbar. Kleine Fehler können allerdings manchmal großen Schaden anrichten. Aus diesem Grund haben wir neben der üblichen Betriebshaftpflichtversicherung auch eine Vermögenshaftpflichtversicherung abgeschlossen. Wir hoffen, dass wir diese Versicherung auch in Zukunft nicht in Anspruch nehmen müssen. Die Versicherungsbeiträge wollen aber trotzdem pünktlich überwiesen werden.
- Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung: Bei Arbeitnehmern „übernimmt“ der Arbeitgeber die Hälfte der Sozialausgaben. Selbstständige müssen jedoch die volle Versicherungssumme komplett selbst aufbringen. Wir setzen das Verb im ersten Satz in Anführungszeichen, weil in Wirklichkeit in beiden Fällen Sie als Endkunde die Kosten tragen – sowohl bei Angestellten als auch bei Selbstständigen. Diese Kosten sind in allen Produkt- und Dienstleistungspreisen einkalkuliert. Nur ist der Arbeitnehmer sich dessen häufig nicht bewusst, weil er lediglich seine eigene Lohnabrechnung sieht.
- Urlaub: Im Gegensatz zu einem festangestellten Arbeitnehmer hat ein Selbstständiger oder Freiberufler keinerlei Ansprüche auf bezahlten Urlaub. Er muss seine Stundensätze dementsprechend so kalkulieren, dass er sich den aus gesundheitlichen Gründen dringend gebotenen, aber unbezahlten Urlaub überhaupt leisten kann.
- Krankheit: Trotz der doppelten Krankenkassenbeiträge erhalten Selbstständige im Krankheitsfall keine Lohnfortzahlung von der Krankenkasse. Sie müssen also entweder selbst Geld zurücklegen oder eine Zusatzversicherung abschließen.
- Honorare: Als Agentur setzen wir häufig Freiberufler ein. Diese sind selbstständig tätig und müssen oft ihrerseits einen großen Teil der genannten Kostenarten für sich selbst durch ihre Honorare decken.
- Löhne: Unsere Projektmanager möchten wir natürlich auch angemessen entlohnen. Da sie fest angestellt sind, fallen über 30 % Sozialabgaben und Lohnnebenkosten an. Und die Projektkoordination erfordert oft viel Arbeitszeit, Verantwortung und diplomatisches Fingerspitzengefühl. Bei kleineren Projekten muss die Hälfte der Projektressourcen für diesen Posten reserviert werden.
- Steuern: Wenn alle diese Ausgaben abgezogen sind, müssen genauso wie bei normalen Angestellten Einkommenssteuern und Solidaritätszuschläge abgeführt werden. Je nach Rechtsform kann es sich auch um Gewerbesteuern und/oder Kapitalerträge handeln. In jedem Fall müssen aber im Schnitt 50 % als Steuern und Sozialabgaben an das Finanzamt überwiesen werden. Im ungünstigsten Fall sind es sogar weitaus mehr, wenn als Rechtsform eine Kapitalgesellschaft gewählt wird und sowohl Gewerbesteuern als auch Kapitalertragssteuern anfallen.
Allein schon diese grobe Übersicht lässt erahnen, dass Aufträge über eine halbe oder sogar eine einzelne ganze Arbeitsstunde zu einem Stundensatz von EUR 60,00 gar nicht all diese Kosten und Abgaben decken können. Wenn wir solche Aufträge übernehmen, so vor allem als Kundengewinnungs- und Bindungsmaßnahme.
Die obige Grafik verdeutlicht das ungefähre Verhältnis der genannten Kostenarten. Es ist eine idealtypische Darstellung, denn von Monat zu Monat und Jahr zu Jahr unterscheidet sich die Kostenaufteilung.
Preisunterschiede zu anderen Anbietern
Wir können bei den Preisen also nicht mit Hobby-Lektoren und häufig auch nicht mit einzelnen Freiberuflern mithalten. Eine Differenz um das Doppelte oder Dreifache ist insbesondere bei kleineren Projekten keine Seltenheit. Wir sind uns allerdings dessen bewusst und achten darauf, unseren Kunden durch guten Service, große Dienstleistungsauswahl, schnellere Lieferzeiten, Qualitätskontrollen, Ersatz bei Ausfällen – kurz: durch unser professionelles Projektmanagement – eine wertvolle Zusatzleistung zu bieten.
Viele Textdienstleister können nur deshalb niedrige Preise ansetzen, weil sie der Textarbeit nebenberuflich nachgehen oder andere Qualitätsgrundsätze haben. Manche geben zum Beispiel an, beim Korrektorat nur die „gravierendsten Fehler“ zu korrigieren oder lediglich beim ersten Auftauchen eines Fehlers eine Anmerkung zu machen. Andere stellen bestimmte Leistungen wie Beratungsgespräche separat in Rechnung. Für uns sind Beratungsdienste selbstverständlich und in unseren Preisen daher immer inbegriffen. Ausnahmen bilden lediglich explizite Beratungsservices wie Coaching und Textbewertung.
Manche Anbieter setzen Nicht-Muttersprachler für die Auftragserledigung ein. Andere Übersetzer und Übersetzungsbüros liefern Ihnen zu niedrigen Preisen Maschinenübersetzungen oder halbautomatisierte Übersetzungen mit zahlreichen Übersetzungsfehlern. Das alles lehnen wir in Ihrem eigenen Interesse ab – denn die Qualität muss stimmen.
Wir versuchen, unsere Preise fair und transparent zu gestalten. Sowohl die Mitarbeiter als auch der Kunde sollen sich gerecht behandelt fühlen. Unsere Preise sind genau so hoch, dass die bestmögliche Qualität der Arbeit gewährleistet ist – und zwar auf lange Sicht und nicht nur beim ersten Auftrag oder gar nur beim Probelektorat. Diese Politik des optimalen Preis-Leistungs-Verhältnisses haben inzwischen sehr viele Kunden schätzen gelernt.
Schauen Sie auch in der Rubrik Philosophie vorbei, in der wir etwas ausführlicher auf unsere Arbeitsmaximen eingehen.
Studenten-Tarif für kleines Budget
Viele Privatkunden, wie etwa Studenten, Hobbyautoren oder Start-ups, scheuen die hohen Ausgaben für professionelle Text- und Kommunikationsarbeit trotz ihrer offensichtlichen Vorteile. Dafür haben wir vollstes Verständnis.
Aus diesem Grund haben wir einen Sondertarif entwickelt. Beim sogenannten Studenten-Tarif setzen wir engagierte Studenten oder Berufsanfänger ein. So können wir an unsere Kunden den Preisvorteil weitergeben und trotzdem gute Arbeit leisten.
Mehr über den Studenten-Tarif erfahren >>
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