Lilly Lucas:
„This could be love” –
Rezension

Eine sommerliche Romanze auf Hawaii, rezensiert von Michelle Szellas.

Ein Roman so schön wie Am-Strand-Liegen

Louisa ist Deutschlands aufstrebender Tennis-Star, quasi Steffi Graf 2.0. Bis sie sich verletzt und eine längere Zeit nicht spielen kann. Um wieder ins Training zurückzukommen und auch um ihren düsteren Gedanken zu entfliehen, fliegt Louisa nach Hawaii zu ihrer Patentante Kay, die dort eine Tennisschule führt. Direkt beim ersten Lauftraining übernimmt sich Louisa und bricht am Strand zusammen.

Einer der ortsansässigen Surfer – Vince – rettet sie und bringt sie zu sich nach Hause. Als sie wieder bei ihrer Patentante ist, erfährt sie, dass Kay genau mit diesem Nachbarn schon einige Male aneinandergeraten ist und die beiden sich überhaupt nicht leiden können. Louisa verspricht Kay, sich von Vince fernzuhalten.

Aber es kommt natürlich, wie es kommen muss: Sie begegnet Vince immer häufiger und merkt, wie gut ihr seine Nähe tut und wie sehr sie sich ihm öffnen kann. Sie ist vor allem davon beeindruckt, dass er eigenhändig ein leerstehendes Hostel renoviert und wieder eröffnen will. Die beiden verbringen viel Zeit miteinander und Louisa versucht auch ihre Patentante davon zu überzeugen, dass Vince doch gar kein so schlechter Kerl ist.

Doch Kay lässt sich nicht erweichen. Als Louisa noch einiges über die familiäre Vergangenheit von Vince herausfindet, von dem er ihr nicht erzählt hat, ist sie aber verwirrt und verletzt und hält doch Abstand zu Vince. Sie konzentriert sich wieder voll und ganz auf ihre Genesung und ihre Rückkehr in den Tennissport und nach Deutschland. Dennoch geht ihr Vince nicht mehr aus dem Kopf und sie fragt sich, ob sie ihn nicht zu früh aufgegeben hat …

Leichte Unterhaltung für die Sommer-Vibes

Das Buch mit dem sommerlichen Setting auf Hawaii versetzt mich direkt dorthin an den Strand. Ich kann die salzige Luft schmecken und das Meer rauschen hören. Auch die Rahmengeschichte mit dem Tennissport finde ich (als jemand, der gar keine Ahnung von Tennis hat) sehr interessant und nachvollziehbar geschildert. Es waren nicht zu viele Details. um mich zu verwirren, aber genug, um ungefähr zu verstehen, was auch sportlich vor sich geht.

Die sich langsam aufbauende Beziehung zwischen den beiden Protagonisten ist zwar vorhersehbar, aber wunderschön erzählt und ich fiebere richtiggehend mit den beiden mit. Die Dialoge sind lebendig geschrieben, sodass ich jedes Mal das Gefühl habe, tatsächlich dabei zu sein. Die beiden haben Probleme damit, ihre Emotionen klar auszudrücken, sich verletzlich zu machen und genau das macht für mich den Charme aus - denn wer kennt das nicht? Sehr gut hat mir auch die Geschwindigkeit gefallen, in der die beiden ihre Beziehung vertiefen, dass es ein bisschen braucht, bis sie sich öffnen und ineinander verlieben, finde ich sehr realistisch und deshalb sehr schön.

Das Buch gibt mir sommerliche Wohlfühl-Vibes, ich schließe alle Charaktere in mein Herz und freue mich über jede noch so kleine Information über jeden einzelnen. Insbesondere Louisas Patentante Kay hat es mir angetan, es gibt einige Andeutungen über eine romantische Verbindung zwischen ihr und einem der Physiotherapeuten an ihrer Tennisschule und ich wünsche mir sehr ein Buch über diese beiden.

In den weiteren Bänden der Reihe wird das Augenmerkt jeweils auf ein anderes Paar gelegt, sodass jede Geschichte einzeln gelesen werden kann, aber dennoch Verbindungen existieren. Der zweite Band konzentriert sich auf die Schwester von Vince, die für ihren Traum, Lifeguard zu werden, ein Praktikum bei dem ihr gegenüber sehr feindseligen, aber auch sehr attraktiven Tristan absolvieren muss und eines Nachts aufgrund eines Gewitters dazu gezwungen ist, diese Nacht mit ihm zusammen im doch sehr engen Lifeguard-Tower zu verbringen.
Der im Herbst erscheinende Teil drei der Serie dreht sich um einen der Freunde von Vince, der im Rahmen einer Dokumentation über sein Surfer-Leben wieder mit seiner Ex-Freundin konfrontiert wird, die er noch liebt, die allerdings nichts mehr von ihm wissen will.

Wer auf der Suche nach einer leichten Unterhaltung ist, die einen mit einem wohligen und sommerlichen Gefühl zurücklässt, wird hier nicht enttäuscht werden!

Das Buch

• Lucas, Lilly: This could be love. Knaur Taschenbuch, 2024.

Weitere Bände der Reihe

• Lucas, Lilly: This could be home. Knaur Taschenbuch, 2025.
• Lucas, Lilly: This could be forever. Knaur Taschenbuch, 2025 (erscheint im September 2025).

Michelle Szellas
11.05.2025, aktualisiert am 12.05.2025