Michelle Szellas führt uns in die Dark-Fantasy-Reihe von Jay Kristoff ein: die Triologie über eine von Vampiren beherrschte Welt. Los geht es mit dem ersten Band „Das Reich der Vampire“.
Zweiter Versuch
Ich hatte letztes Jahr schon viel über dieses neue Fantasy-Buch gelesen. Auf meinem Instagram-Feed tauchte die Buchempfehlung bei jeder zweiten Buchperson auf. Da ich zum einen leicht beeinflussbar bin und zum anderen sehr gerne Fantasy-Bücher über Vampire lese, musste ich es natürlich auch lesen.
Allerdings fiel es mir sehr schwer, in die Geschichte reinzukommen, und bei insgesamt tausend Seiten verging mir schon nach hundert die Lust. Ich legte das Buch bei Seite.
Als ich es dann aus einer Laune heraus ein halbes Jahr später wieder in die Hand nahm, packte es mich dann doch ab der ersten Seite. Ich verschlang es begeistert, kaufte mir direkt den zweiten Band und sog auch diesen begierig in mich auf. Aber wieso?
Die Vampire übernehmen die Welt
Vor 27 Jahren ging die Sonne unter – und nie wieder richtig auf. Dafür strömten Scharen von Vampiren über das Land, terrorisierten, unterdrückten und töteten die Menschen. Der Silberwächter und Halbvampir Gabriel de Léon macht es sich mit seinen Brüdern vom Silberorden zur Aufgabe, die Vampire zu bekämpfen und die Menschen zu beschützen.
All das erfahren wir von Gabriel selbst, der mittlerweile von den Vampiren festgenommen wurde. Er ist der letzte seines Ordens und gibt für die Chronik der Vampire einen umfassenden Bericht ab.
Es ist eine Geschichte in einer Geschichte, nicht immer chronologisch erzählt, mit Wendungen, Irrungen, An- und Vorausdeutungen, die mich dazu gebracht haben, das Buch mit Spannung weiterzulesen.
Dark Fantasy vom Feinsten
Die Sprache ist sehr drastisch, zum Teil sehr detailliert die Grausamkeiten beschreibend – nichts für Zartbesaitete. Für mich eigentlich auch nicht. Besonders die an sich sehr schön gemachten Illustrationen sorgten schon für einige Albträume bei mir.
Dennoch fesselte mich die Geschichte sehr und entführte mich in die Welt von Vampiren, Dämmertänzern (die ihre Gestalt wechseln können) und Vampirjägern.
Der Protagonist geht mit sich selbst und seinen Verfehlungen hart ins Gericht, ist nicht immer einfach zu mögen, aber seine Ehrlichkeit und Offenheit gegenüber seinem eigentlichen Feind, der ihn in seiner Gefängniszelle interviewt, macht das Erzählte authentisch.
Als jemand, der schon seit Jahrzehnten unzählige Fantasy-Bücher liest, kann ich normalerweise auch Plottwists und augenscheinlich überraschende Momente in solchen Büchern vorhersehen. Ich werde selten überrascht. Aber in diesem Fall wurde ich mehr als ein Mal kalt erwischt, insbesondere die große Wendung am Ende des ersten Buches hat es in sich.
Auch der zweite Band endet mit einem wahnsinnigen Cliffhanger, den ich so nicht erwartet habe und der das Warten auf den letzten und finalen Teil der Trilogie wirklich schwer macht.
Die Buch-Reihe
- Band 1: Kristoff, Jay: Das Reich der Vampire. A Tale of Blood and Darkness (Originaltitel: Empire of the Vampire). Aus dem Englischen übersetzt von Kirsten Borchardt. Fischer Tor, 2022.
- Band 2: Kristoff, Jay: Das Reich der Verdammten. A Tale of Pain and Hope (Originaltitel: Empire of the Damned). Aus dem Englischen übersetzt von Kirsten Borchardt. Fischer Tor, 2024.
Michelle Szellas
25.03.2025, aktualisiert am 08.04.2025
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