Verzauberte Karten, ein ehemaliger Spieler und der Teufel selbst liefern die Zutaten für einen Urban-Mystery-Thriller mit Horrorelementen über die Geschichte der Spielkarten. Ein Buchtipp von Michelle Szellas.
Eine mysteriöse Karte
In einem illegalen Pokerspiel gewinnt der hoch verschuldete Tadeus eine mysteriöse, alte Spielkarte. Schnell wird klar, dass dies keine normale Karte ist. Tadeus hat das Gefühl, dass sie ihm allerlei Böses zuflüstert, ihn wieder zum Spielen animiert und vor allem den Rest des Kartendecks finden möchte.
Tadeus wird in eine Reihe von Ereignissen verwickelt, die ihn rund um den Erdball führt. Er wird in allerlei illegale Machenschaften verstrickt und muss um sein Leben fürchten. Denn nicht nur er sucht die restlichen Karten.
In Rückblenden erfährt der Leser die Hintergründe der Herstellung des Kartenspiels und welche dunklen Mächte daran beteiligt sind, dass eben diese bösen Karten entstehen können. Er erfährt auch, was droht, wenn alle Karten wieder vereint sind: Das Böse wird alles Gute auf der Welt auslöschen.
Fantasy, Thriller und historischer Roman in einem
Dieses spannende Buch zieht mich mit der interessanten Mischung von Historischem, Phantastischem und klassischen Thrillerelementen in seinen Bann.
Tadeus ist nicht unbedingt ein sympathischer Protagonist, aber es macht sehr viel Spaß, seine Reise mitzuverfolgen und mitzuraten, was als Nächstes passiert oder wer wie viel wissen könnte.
Die schnelle und actionreiche Erzählweise von Markus Heitz zieht mich geradezu in die Geschichte hinein und ich kann das Buch kaum aus der Hand legen. Vor allem die historischen Rückblicke zum Kartenzeichner und -drucker faszinieren mich.
Auch die unverhofften Allianzen und Wegbegleiter, die Tadeus trifft, haben es mir angetan. Allen voran Hyun, deren Verlobter den Karten zum Opfer fällt. Seitdem ist Hyun auf Rache aus. Dabei verbündet sie sich mit Tadeus, der ihre Intelligenz und scharfe Intuition sehr gut gebrauchen kann.
Es bleibt immer ungewiss, wer denn nun überleben oder sterben wird, alles scheint möglich. Das trägt zur Spannung bei. In den historischen Rückblenden ist für mich vor allem die Verknüpfung zu Goethe interessant, wird doch beschrieben, wer genau ihn zu seinem legendären Mephisto inspiriert.
Das Buch
- Heitz, Markus: Des Teufels Gebetbuch. Knaur HC, 2017.
Michelle Szellas
01.04.2025, aktualisiert am 08.04.2025
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