Die beiden Bücher „Das Mädchen aus dem Song“ von Michael Heatley und „Der Typ aus dem Song“ von Michael Heatley und Frank Hopkinson behandeln genau das, was der Titel verspricht: die Menschen, die bestimmte Songs inspiriert haben. Eine Rezension von Michelle Szellas.

Michelle Szellas’ Lesetipp: „Das Mädchen aus dem Song“ von Michael Heatley und „Der Typ aus dem Song“ von Michael Heatley und Frank Hopkinson. Foto aufgenommen am 07.08.2025.

Endlich die Wahrheit erfahren

„Angie“, „Lola“, „Jude“, „Luka“, „Jeremy“, „William“, „Layla“ oder „Sara“ – die Lieder haben wir schon einmal alle gehört, aber wer waren diese Personen, deren Namen die Lieder tragen?

Diese beiden Bücher verschlinge ich und sauge das Wissen in mich auf. Ob es daran liegt, dass ich selbst nach einem Song benannt bin? Na gut, und nach Michelle Pfeiffer, die mein Vater einfach megaattraktiv fand. Oder liegt es daran, dass ich besessen von Songs und Musik bin und gerne mehr über die Hintergründe erfahre?

Auf den jeweils fast 250 Seiten tummeln sich Künstler wie „The Rolling Stones“, „The Kinks“, „The Beatles“, Elton John, „Toto“, Buddy Holly oder „Pink Floyd“, aber auch Lady Gaga, Adele, Joni Mitchell sowie Stevie Nicks und Alanis Morissette, also insgesamt eine bunte Mischung aus verschiedenen Künstlern, Zeiten und Genres.

Jedem Song wird ein kurzer Abriss mit seinem Hintergrund gewidmet. Die Songvorstellung endet mit einer kurzen Künstlerbiografie. Das ein oder andere mag schon bekannt sein, aber einiges an neuem Wissen kann ich persönlich erlangen.

Beispiel: „My Sharona“ von „The Knack“

Den Song kennt wahrscheinlich jeder, insbesondere wegen des markanten Basssolos. Aber wer ist Sharona?

Der Sänger der Band Doug Fieger verliebt sich mit 27 unsterblich in die neun Jahre jüngere Sharona, die ihm von seiner damaligen Freundin vorgestellt wird. Nicht nur, dass er seiner Freundin daraufhin rund um die Uhr vorschwärmt, wie toll Sharona sei. Er schreibt auch noch diesen Song über sie, lässt sowohl Sharona als auch seine Freundin im Chor des Liedes mitsingen und lässst sie – also Sharona, nicht seine Freundin – für das Cover fotografieren.

Tatsächlich werden die beiden ein Jahr später ein Paar, bleiben vier Jahre zusammen und trennen sich dann wieder. Bis zum Tod des „The Knack“-Sängers bleiben die beiden gute Freunde und Sharona inspiriert noch einige weitere Songs von ihm.

Und das ist nur eine der spannenden und zum Teil auch verworrenen Geschichten, die sich hinter berühmten Songs verbergen.

Die Musikwelt ist klein

Einige Konstellationen finden sich in beiden Büchern wieder. Beispielsweise Bob Dylan und Joan Baez, die beide jeweils einen Song über den anderen schreiben. Außerdem finde ich die Verwicklungen unter den Bands spannend. So lässt sich nachverfolgen, dass eine Muse mehrere Songs unterschiedlicher Künstler inspiriert hat (zum Beispiel das Model Pattie Boyd).

Es geht um glückliche und unglückliche Liebschaften, Freundschaft, gescheiterte Ehen, Schwärmereien und manchmal auch einfach nur um Rache.

Da die Abschnitte zu jedem Song jeweils ungefähr nur vier Seiten lang sind, kann man das Buch super in kurzen Abschnitten lesen oder natürlich in einem Rutsch durch. Auf jeden Fall bekomme ich beim Lesen Lust, mir die meisten der Songs noch einmal anzuhören – nun mit dem Hintergrundwissen um die Personen versehen.

Einige der Songs aus den Büchern

Die Bücher

  • Heatley, Michael: Das Mädchen aus dem Song: Angie, Lola, Rita, Suzanne und Maggie May – und welche Geschichte sich dahinter verbirgt (Original Titel: The Girl in the Song: The True Stories Behind 50 Classic Pop Songs). Deutsch von Madeleine Lampe und Thorsten Wortmann. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2010.
  • Heatley, Michael/Hopkinson, Frank: Der Typ aus dem Song – »Hey Jude«, »Man On The Moon«, »Rolling In The Deep« … und welche wahren Geschichten sich dahinter verbergen (Original Titel: The Boy in the Song). Deutsch von Madeleine Lampe. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2012.

Michelle Szellas
03.07.2025, aktualisiert am 08.08.2025

Fotografin: Janina Stenzel

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