Hochdeutsch ist nicht gleich Hochdeutsch

Symbolgrafik: Vergleich zwischen dem Schweizer und dem bundesdeutschen Hochdeutschen.Etwa zwei Drittel der Schweizer sind deutsche Muttersprachler. Zudem ist das Hochdeutsche in der Schweiz die nationale Amtssprache. Allerdings ist das Hochdeutsche keine streng einheitliche Sprache. Vielmehr gibt es unterschiedliche Ausprägungen. Das Schweizer­hochdeutsche unterscheidet sich in einigen Punkten vom Hochdeutschen, das in Deutschland gebräuchlich ist.

Die Unterschiede zwischen den Varianten betreffen einzelne Wörter, die als Helvetismen bezeichnet werden, aber auch die Aussprache und Grammatik. Mit etwas Hintergrundwissen kann ein deutscher Muttersprachler aus der Schweiz sehr gut hochdeutsche Texte für den Gebrauch in der Bundesrepublik schreiben oder lektorieren. Und andersherum können hochdeutsche Muttersprachler aus Deutschland mit einiger Vorbildung problemlos schweizerhochdeutsche Texte verfassen und Korrektur lesen.

Insbesondere viele Schweizer entscheiden sich oft für einen Lektor oder Texter aus Deutschland. Das hat häufig finanzielle Gründe, denn die Preise sind in Deutschland meist niedriger als in der Schweiz. Mindestens genauso häufig spielt allerdings auch der Wunsch eine Rolle, möglichst international verstanden zu werden. Wir zeigen, welche Sprachunterschiede es gibt und worauf beim Texteschreiben und -korrigieren zu achten ist. Am Artikelende finden Sie eine Tabelle mit den wichtigsten Unterschieden bei Begrifflichkeiten in geschäftlicher Korrespondenz.

Inhaltsübersicht

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Grammatikalische Unterschiede

Für Ohren, die Hochdeutsch gewöhnt sind, klingt die schweizerhochdeutsche Grammatik an manchen Stellen schlichtweg falsch. Und auch schweizerhochdeutsche Muttersprachler werden an einigen Stellen in bundesdeutschen Schriftstücken ins Stocken geraten. Anstatt den Rotstift anzusetzen, sollte ein Lektor aber genau hinschauen und im Zweifelsfall natürlich nachschlagen. Denn nicht alles, was auf den ersten Blick falsch klingt, ist es auch.

Unterschiede zwischen der schweizerhochdeutschen und der hochdeutschen Grammatik gibt es bei Verben, Substantiven und Präpositionen. Zudem werden in den Varianten unterschiedliche Wortbestandteile verwendet.

Abweichungen bei Verben

Schweizerhochdeutsche Sprecher sind gerne an der Bar gestanden. Auch sind sie auf einer Bank gesessen. Und manchmal sind sie sogar in der Sonne gelegen. Hochdeutsche Muttersprachler hingegen haben an der Bar gestanden. Sie haben auf der Bank gesessen und in der Sonne gelegen. Während im Schweizerhochdeutschen die Verben sitzen, stehen, liegen das Perfekt mit sein bilden, verlangen sie im Hochdeutschen das Modalverb haben.

In der Schweiz steht nach dem Verb sehen die Präposition zu, nicht nach. Während hochdeutsche Muttersprachler also nach ihrem Kind sehen, sehen Schweizerdeutsche zu ihrem Kind. Außerdem tragen sie Sorge zu ihrem Nachwuchs. Hochdeutsche Sprecher hingegen tragen Sorge für ihren Nachwuchs.

Artikel von Substantiven

Wir empfehlen Lektoren und allen sprachlichen Grenzüberquerern, falsch anmutende Artikel nachzuschlagen. Hier gibt es nämlich zahlreiche Unterschiede zwischen dem Hoch- und dem Schweizerhochdeutschen. Einige haben wir aufgelistet:

Hochdeutsch Schweizerhochdeutsch
die Butter der Butter
das Marzipan der Marzipan
die Salami der Salami
das Gummi der Gummi
das Foto die Foto
der Efeu das Efeu
der Bikini das Bikini
die SMS das SMS

Pluralbildung bei Substantiven

Auch die Pluralbildung mancher Substantive unterscheidet sich im Schweizerhochdeutschen von der Bildung im Hochdeutschen:

  • der Park, Hochdeutsch: die Parks, seltener Parke, Schweizerhochdeutsch: die Pärke,
  • der Kragen, Hochdeutsch: die Kragen, Schweizerhochdeutsch (auch Süddeutsch und Österreichisch): die Krägen,
  • das Departement, Hochdeutsch: die Departements, Schweizerhochdeutsch: die Departemente.

Unterschiede beim Fugen-s

Unterschiede gibt es ebenso beim Gebrauch des Fugen-s. Ein Beispiel ist der hochdeutsche Zugverkehr, der im Schweizerhochdeutschen als Zugsverkehr bezeichnet wird. Auch andersherum gibt es Abweichungen beim Fugen-s.

So zum Beispiel heißt es im Hochdeutschen Bahnhofsordnung, im Schweizerhochdeutschen Bahnhofordnung. Lektoren und Texteverfasser sollten auf jeden Fall nachschlagen, wenn sie sich nicht sicher sind.

Unterschiede bei der Rechtschreibung

Ein wesentlicher Unterschied zwischen der schweizerhochdeutschen und der hochdeutschen Rechtschreibung ist die Verwendung des scharfen S, geschrieben ß, auch Eszett genannt. Hochdeutsche Muttersprachler, die einen Text im Schweizerhochdeutschen schreiben oder lektorieren, haben es sehr einfach. Denn in dieser Sprachvariante gibt es kein Eszett. Stattdessen wird ein Doppel-s geschrieben: Straße vs. Strasse.

Schweizerdeutsche Muttersprachler sollten sich allerdings mit der Regel für ß-Schreibung auseinandersetzen, die in der aktuellen amtlichen Rechtschreibregelung folgendermaßen formuliert ist:

„Für das scharfe (stimmlose) [s] nach langem Vokal oder Diphthong schreibt man ß, wenn im Wortstamm kein weiterer Konsonant folgt.“ (Deutsche Rechtschreibung, § 25, S. 29)

Als Beispiele werden die Wörter Maß, Straße, Spieß, groß, grüßen; außen, außer, draußen, Strauß, beißen, Fleiß aufgeführt. Eine Ausnahme bildet das Wort aus. Weitere Besonderheiten bei [s] sind dem amtlichen Regelwerk zur deutschen Rechtschreibung zu entnehmen.

Einige Schreiber in Deutschland folgen immer noch der traditionellen deutschen Rechtschreibung. Sie verwenden das Eszett neben den genannten Fällen auch am Ende einer Silbe oder vor einem Konsonanten: Fraß, frißt.

Lehnwörter und -redewendungen

Nicht wundern sollte sich ein Schreiber oder Redakteur, wenn ein schweizer­deutscher Muttersprachler seine Wäsche in den Tumbler statt in einen Wäschetrockner gibt oder seine Haare beim Coiffeur statt bei einem Friseur schneiden lässt. Im Schweizer­hochdeutschen sind nämlich teils andere Lehnwörter gebräuchlich.

Das hat seinen Ursprung im Einfluss verschiedener Fremdsprachen. Ins Schweizer­hochdeutsche sind mehr Begriffe eingegangen, die dem Französischen, Italienischen, Englischen und Lateinischen entlehnt sind.

Einfluss des Französischen

Besonders das Französische hat auf das Schweizer­hochdeutsche einen großen Einfluss. So wird der Kommissar (hochdeutsch) in Anlehnung an das französische Wort commissaire als Kommissär bezeichnet. Einige französische Ausdrücke sind sogar in Bezug auf Schreibung und Bedeutung gänzlich ins Schweizer­hochdeutsche übernommen worden. Nachfolgend geben wir einige Beispiele (vgl. Duden, S. 84):

  • merci (= danke),
  • d’accord (= einverstanden),
  • Velo (= Fahrrad).

Lehnwörter aus dem Italienischen

Das Italienische hat laut Duden hingegen kaum Einfluss auf das Schweizer­hochdeutsche genommen, „obwohl Italienisch eine Landssprache der Schweiz ist und zusätzlich seit Anfang des 20. Jahrhunderts eine bedeutende Anzahl italienischer Immigranten in der deutschen Schweiz leben“ (Duden, S. 84). Einige Beispiele gibt es dennoch:

Schweizerhochdeutsch Hochdeutsch
die Karette die Schubkarre
das Akonto die Anzahlung
die Postur der Körperbau, die Statur

Das Englische im Schweizerhochdeutschen

Das Englische hat ebenfalls einen Einfluss auf das Schweizer­hochdeutsche. Allerdings sind viele Begriffe, die dieser Sprache entlehnt wurden, auch in der Standardsprache in Deutschland zu finden. Spezifisch schweizerisch sind einige Ausdrücke aus dem Fußball (vgl. Duden, S. 84.):

Schweizerhochdeutsch Hochdeutsch
Captain Kapitän
Corner Ecke
Final Finale
Goal Tor
Offside Abseits

Einfluss des Lateinischen

Bei den Begriffen aus dem Lateinischen sieht es sehr ähnlich aus. Denn Latein hatte bis ins 17. Jahrhundert hinein einen großen Einfluss auf die gesamte deutsche Sprache. Spezifisch schweizerisch sind beispielsweise diese Lehnwörter (vgl. Duden, S. 84):

  • Biber (= der Lebkuchen),
  • der Torkel (= die Kelter, die [historische] Weinpresse),
  • der Sukkurs (= die Unterstützung).

Unterschiede in Phrasen

Oftmals unterscheiden sich schweizer­hochdeutsche und hochdeutsche Rede­wendungen. Ratlos können Muttersprachler beider Varietäten sein. Allerdings drücken sie dies auf unterschiedliche Weise aus. Während der Schweizer wie der Esel am Berg steht, steht der Deutsche wie der Ochs vorm Berg.

Phraseologismen sollten immer ganz genau geprüft werden. Denn oft unterscheiden sie sich in den Varietäten nur marginal. Zu den sogenannten Phraseologismen zählen Redewendungen und Redensarten, aber auch feste Fügungen wie Grußformeln und Anreden.

Abweichungen bei Präpositionen

Im Schweizer­hochdeutschen gibt es laut Duden im Unterschied zum Hochdeutschen bei Präpositionen eine ausgeprägte Tendenz zum Dativgebrauch. Die folgenden Präpositionen werden im Schweizerhochdeutschen mit dem Dativ gebildet, im Hochdeutschen meist mit dem Genitiv:

  • wegen
  • trotz
  • während

Wegen des Unterschieds sollte ein schweizerdeutscher Lektor oder Texter bei der Arbeit vorsichtig sein. Trotz des einen oder anderen Zweifelsfalls aber nicht den Kopf in den Sand stecken. Das gilt natürlich auch für den hochdeutschen Lektor oder Texter eines schweizerdeutschen Textes. Er sollte während dem Lektorat alles Fragwürdige nachschlagen. Dank diesem Umstand oder dieses Umstands lernen Lektoren, egal welche Varietät sie sprechen, immerhin auch einiges dazu.

Schreibweise von Zahlen

Für das Schweizerhochdeutsche gilt:

  • Als Dezimaltrennzeichen wird offiziell gemäß den Weisungen der Schweizerischen Bundeskanzlei das Komma verwendet. Lediglich bei Währungsangaben wird ein Punkt als Trennzeichen zwischen Währungseinheit und -untereinheit eingesetzt: 10,9 m, CHF 15.16. In der Praxis, etwa in Schulen und in den Einstellungen vieler Betriebssysteme, ist aber auch bei anderen Zahlen noch der Punkt als Dezimaltrennzeichen vorgesehen.
  • Als Tausendertrennzeichen wird häufig der gerade Apostroph ' verwendet: CHF 50'000. Seltener findet der typografische Apostroph ’ Anwendung: CHF 50’000. Die Schweizerische Bundeskanzlei und damit die offizielle Regelung sieht die Verwendung des geschützten Leerzeichens (Festabstands) vor: CHF 50 000.

In Deutschland gilt:

  • Als Dezimaltrennzeichen wird ausschließlich das Komma verwendet: 10,9 m, EUR 15,16.
  • Die deutschen Normen DIN 1333 und DIN 5008 sowie auch die internationale Norm EN ISO 80000 sehen das geschützte Leerzeichen als Tausendertrennzeichen vor, das Umbrüche am Zeilenende verhindert: EUR 50 000. Auch der Duden folgt dieser Empfehlung. Bei Geldbeiträgen erlaubt DIN 5008 die Gliederung mit einem Punkt: EUR 50.000.

Erfahren Sie mehr über die Schreibweise von Zahlen im Deutschen in unserem einschlägigen Artikel. >>

Unterschiede in Briefen und E-Mails

In Briefen und E-Mails gibt es drei wesentliche Unterschiede zwischen dem Hoch- und dem Schweizer­hochdeutschen. Wenn Sie diese neben den bereits genannten Unterschieden zwischen den beiden Sprachvarianten beachten, machen Sie auch bei der Korrespondenz eine gute Figur:

  • Hinter der Anrede steht im Hochdeutschen ein Komma, im Schweizer­hochdeutschen steht meist kein Satzzeichen.
  • Nach der Anrede (und dem darauffolgenden Komma) wird der erste Buchstabe des neuen Satzes im Hochdeutschen kleingeschrieben. Im Schweizer­hochdeutschen beginnt der erste Satz nach der Anrede mit einem Großbuchstaben.
  • Eine weitere Möglichkeit, die nur im Schweizerhochdeutschen verbreitet ist: Die Anrede endet mit einem Ausrufezeichen. Die nächste Zeile fängt groß an.
  • Übermittelt der Sender dem Empfänger Unterlagen mit der E-Mail oder dem Brief, spricht er im Schweizer­hochdeutschen von Beilagen. Hochdeutsche Sprecher fügen Anlagen an.

Die wichtigsten Begriffsunterschiede in der Korrespondenz

In der folgenden Tabelle haben wir Wörter gesammelt, die besonders für die alltägliche Korrespondenz von Bedeutung sind. Die nachstehende Liste eignet sich daher nicht nur zum Nachlesen im Zweifelsfall, sondern auch wenn Sie einen Geschäftsbrief oder eine E-Mail eines Kunden oder Kollegen aus der jeweils anderen Varietät richtig verstehen möchten:

Schweizerhochdeutsch Hochdeutsch
allenfalls unter Umständen
Altersjahr Lebensjahr
sich anerbieten sich zu etwas bereiterklären, etwas anbieten
Anfang Jahr Anfang des Jahres, am Jahresanfang
ankünden ankündigen
anläuten anrufen
Besammlung Versammlung
der Beschrieb die Beschreibung
bis anhin bis jetzt
bis und mit bis einschließlich
danebst daneben
dannzumal in der angesprochenen Zukunft
dannzumalig in der angesprochenen Zukunft existierend
Ferien Urlaub
in nützlicher Frist in absehbarer Zeit
inskünftig

(Adv.) künftig, fortan, in Zukunft
(Adj.) zukünftig

je länger desto mehr, je länger je mehr immer mehr
jeweilen jeweils
männiglich jedermann
merci danke
minim minimal
das Natel das Mobiltelefon, Handy
obgenannt oben genannt
pendent noch nicht erledigt
die Pendenz unerledigte Aufgabe
pressieren 1. dringend sein
2. sich beeilen
punkto (Präposition mit Genitiv oder Akkusativ) betreffend, betreffs, in puncto
raschestens, raschestmöglich so schnell wie möglich, unverzüglich, schnellstmöglich
rekurrieren 1. Berufung einlegen
2. auf etwas zurückgehen, Bezug auf etwas nehmen
respektive beziehungsweise
retour zurück
schlussendlich schließlich, endlich, letztlich, letztendlich
speditiv effizient, zügig
der Telefonbeantworter der Anrufbeantworter
tönen klingen
untertags tagsüber
verdankenswert Dank verdienend
vorab vor allem, in erster Linie, insbesondere
vorzu jeweils im Augenblick, von Fall zu Fall
weiter ferner, weiterhin, außerdem
wiedererwägen sich erneut mit einer Sache auseinandersetzen
zudienen zur Hand gehen, unterstützend helfen
zuhanden

Präposition mit Genitiv oder mit von:
1. (im Briefverkehr) für jemanden bestimmt, zu Händen (z. Hd.)
2. zur Weiterbehandlung

zuhinterst ganz hinten
zuoberst ganz oben
zwischenhinein zwischendurch

Quellenangaben

Falls Sie als Lektor, Texter oder generell Fragen zu den Unterschieden zwischen Schweizer­hochdeutsch und Hochdeutsch haben, sprechen Sie uns an. Wir unterstützen Sie gerne mit unserer Erfahrung und Kompetenz. Zudem empfehlen wir Lektoren, Textern und allen, die sich für die Unterschiede zwischen den beiden Sprachvarianten interessieren, die bei der Erstellung dieses Artikels verwendete Literatur:

Bickel, Hans/Landolt, Christoph: Duden. Schweizer­hochdeutsch. Wörterbuch der Standardsprache in der deutschen Schweiz. Mannheim/Zürich 2012.

Rat für deutsche Rechtschreibung (Hrsg.): Deutsche Rechtschreibung. Regeln und Wörterverzeichnis. Entsprechend den Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung. Überarbeitete Fassung des amtlichen Regelwerks 2004 mit den Nachträgen aus dem Bericht 2010. München/Mannheim 2006.

Schweizerischer Verein für deutsche Sprache (Hrsg.): Schweizer­hochdeutsch. Wörterbuch der Standardsprache in der deutschen Schweiz. Berlin 2012.

Wikipedia (ohne Datum): Schreibweise von Zahlen, URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Schreibweise_von_Zahlen (abgerufen am 22.05.2018).

Wikipedia (ohne Datum): Liste von Helvetismen, URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Helvetismen (abgerufen am 22.05.2018).

Außerdem danken wir herzlich Herrn Dr. Christoph Schäfer für seine nützlichen Verbesserungs- und Erweiterungsvorschläge zu diesem Artikel.

Schließlich lohnt sich immer ein Blick in die Online-Version des Standardwörterbuchs Schweizerisches Idiotikon. Auf der Website finden sich zahlreiche nützliche Links zu weiteren Nachschlagewerken und Tools.

16.03.2017, zuletzt aktualisiert am 10.01.2019

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Kommentar von Peter |

super

Kommentar von Hansruedi |

Ich finde es echt super gut. als schweizer ist man sich gar nicht bewusst wie man spricht.

Kommentar von Ute |

Geil.

Kommentar von Annette |

Vielen Dank für diesen hilfreichen Artikel! Ich schreibe Folgendes nur, weil ich glaube, dass Sie es mir nicht übel nehmen, sondern sich im Gegenteil freuen: "Falls sie als Lektor, Texter oder generell Fragen zu ..." - hier müsste "sie" groß geschrieben werden.
Viele Grüße und vielen Dank!
Annette

Kommentar von Lektorat Unker | Evgenij Unker |

Danke für die zahlreichen positiven Kommentare!

@Annette: Danke für den Hinweis auf den Tippfehler. Diesen haben wir sofort korrigiert.

Kommentar von Felix |

Hallo,
Sie schreiben:
"Hochdeutsche Muttersprachler, die einen Text im Schweizerhochdeutschen schreiben oder lektorieren, haben es sehr einfach. Denn in dieser Sprachvariante gibt es kein Eszett. Stattdessen wird ein Doppel-s geschrieben: Straße vs. Strasse."

Wir schreiben in Deutschland das Wort "Straße" mit EsZ.

MfG
Felix

Kommentar von Lektorat Unker | Evgenij Unker |

@Felix: Genau das sagt unser Text aus. Im Schweizerhochdeutschen: Strasse. In Deutschland: Straße.

Kommentar von Tilo Schatter |

wie sagt man im Schweizer Deutschen:
gern oder gerne

Kommentar von Evgenij Unker | Lektorat Unker |

@Tilo Schatter: Im Wörterbuch von Hans Bickel und Christoph Landolt finden wir dazu keinen Hinweis. Wir nehmen an, dass ähnlich wie in Deutschland beide Varianten verwendet werden. Hat jemand andere Quellen oder kann aus Erfahrung berichten?

Kommentar von okok nono |

gute seite grüsse 3ra sksk

Kommentar von Marcus Dongus |

Sehr interessanter Text. Aufgefallen ist mir, dass Sie aus verständlichen Gründen das süddeutsche Varianten, die dem Schweizer Hochdeutsch oft sehr ähneln außer Acht lassen. Diese sind auch im Duden als süddeutsch vermerkt.
Beispielsweise werden manche Verben der Bewegung im Perfekt auch mit sein statt mit haben verwendet. Irritiert haben mich jedoch Ihre Beispiele. In den Sätzen verwenden Sie sitzen, stehen, liegen. Darunter ist dann von setzen, stellen, legen die Rede. Können Sie mich hier bitte aufklären? Im Süddeutschen wäre folgendes korrekt: Ich habe mich gesetzt, ich bin gesessen. Ich habe gestellt, ich bin gestanden. Ich habe etwas auf den Boden gelegt, ich bin auf dem Boden gelegen.
Übrigens verwendet man „schlussendlich“ auch im Hochdeutschen.
Und noch ein kleiner Hinweis: Es heißt die Kelter, nicht der Kelter.
Ich hoffe ich konnte Ihnen helfen, den Artikel zu verbessern und bin gespannt auf Ihre Antwort.

Kommentar von Evgenij Unker | Lektorat Unker |

@Marcus Dongus: Vielen Dank für die wertvollen Hinweise. Wir haben den Artikel entsprechend angepasst (sitzen, liegen, stellen und die Kelter).

Kommentar von Peter |

Sehr interessante Seite. Zu ergänzen wäre allenfalls, dass der "Redakteur" in der Schweiz als "Redaktor" angesprochen wird ...

Kommentar von Anna |

Super! Vielen Dank!

Kommentar von Tanja |

Sehr hilfreicher Artikel, vielen Dank!
Gelten die hochdeutschen Varianten bzgl Schreibweise und Grammatik in der Schweiz als falsch? Oder stehen beide Varianten gleichberechtigt nebeneinander in schweizer Medien und Schulen?
Vielen Dank!

Kommentar von Evgenij Unker | Lektorat Unker |

@Tanja: Gute Frage! Als falsch sollten die bundesdeutschen Formulierungen in der Schweiz nicht angesehen werden, aber sie fallen auf, weil sie vom Schweizerhochdeutsch abweichen.

Gibt es Schweizer hier, die dies bestätigen oder widerlegen können?

Kommentar von Margarete |

Hallo Herr Unker,
vielen Dank für diesen aufschlussreichen Artikel!
Beim Lesen sind mir einige Punkte aufgefallen:
Im Abschnitt »Abweichungen bei Präpositionen« steht die Präposition »wegen« zweimal in der Liste. Im darauffolgenden Absatz steht der Satz »Er sollte während dem Lektorat alles Fragwürdige nachschlagen.«
Ist es hier Absicht, dass Sie mit der Präposition »während« den Dativ verwenden? Der Duden rät, nach »während« als Präposition den Genitiv zu verwenden. Oder ist »während« auch eine der Präpositionen, mit welcher in der Schweiz der Dativ gebräuchlich ist? Bin etwas verwirrt …
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.

Kommentar von Evgenij Unker | Lektorat Unker |

Hallo Margarete, danke für die aufmerksame Lektüre und das positive Feedback. Die Dopplung der Präposition in der Liste habe ich eben behoben. Die Verwendung des Dativs ist Absicht, um die Abweichung zwischen den beiden Sprachvarianten deutlich zu machen. Gruß von Evgenij Unker

Kommentar von Johanna |

Vielen, vielen Dank für diese Hinweise!

Aktuell bin ich über das Wort » der Endscheid« gestolpert, das ebenfalls aufgenommen werden könnte.

Laut Wiki: Der Entscheid ist im schweizerischen Recht die Entscheidung der zuständigen Behörde über einen bestimmten strittigen Sachverhalt.

Kommentar von Lucile |

Hallo Herr Unker
Vielen Dank für Ihre Hinweise. Mir fällt auf, dass ich nach 10 Jahren in Berlin, nun zurück in der Schweiz, in sehr vielen schweizerhochdeutschen Formulierungen auf die Präposition "für" stosse, wo in Hochdeutsch "zu" gebräulich ist. Was meinen Sie dazu?
Freundliche Grüsse

Kommentar von Margarete Schebesch |

Ich habe noch einige Ergänzungen aus der Umgangssprache und dem geschäftlichen Schriftverkehr:
die Offerte (auf der ersten Silbe betont): das Angebot;
die Occasion (ebenfalls auf der ersten Silbe betont): der Gebrauchtwagen, allgemein auch: die Gelegenheit;
wie auch schon: wie zuvor;
das Velo (Sie ahnen es schon): das Fahrrad;
parkieren: parken;
grillieren, bräteln: grillen.

Liebe Grüße und nochmals vielen Dank für diesen hilfreichen Artikel!
Margarete

Kommentar von Lektorat Unker | Evgenij Unker |

Liebe Lucile,

hast du ein konkretes Beispiel?

Gruß vom
Lektorenausbilder
Evgenij Unker

Kommentar von Lektorat Unker | Evgenij Unker |

Liebe Margarete,

vielen lieben Dank für diese tollen Beispiele!

Gruß vom
Lektorenausbilder
Evgenij

Kommentar von Frau Schweizer |

Zum Gebrauch von zu statt nach nach dem Verb sehen: Im Schweizerhochdeutschen bedeutet "zu seinem Kind schauen" auf sein Kind aufpassen und nicht nach seinem Kind sehen. Für Letzteres gibt es m.E. keine Entsprechung mit dem Verb sehen bzw. schauen.

Kommentar von Sebastian Henkel |

Vielen Dank für die ausführliche Auflistung. Sie schreiben allerdings in Bezug auf die Anrede in Briefen:
"Eine weitere Möglichkeit, die nur (!) im Schweizerhochdeutschen verbreitet ist: Die Anrede endet mit einem Ausrufezeichen. Die nächste Zeile fängt groß an."
Diese Form der Anrede ist im Hochdeutschen ebenfalls gängig und wird auch in aktuellen Schulbüchern als Alternative zum Komma angeboten (Quelle: z.B. Deutschbuch 5, Gymnasium Niedersachsen, Cornelsen Verlag, S. 20).
Liebe Grüße
Sebastian

Kommentar von Evgenij Unker | Lektorat Unker |

Danke, Sebastian, für den Hinweis! Aus welchem Jahr ist das Schulbuch?

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