Wie unterscheiden sich die beiden Sprachversionen?

Sie haben einen Text vor sich und würden gerne wissen, ob er im britischen oder amerikanischen Englisch geschrieben ist? Dann hilft Ihnen unsere Schnelltesttabelle.

Oder Sie möchten im Detail erfahren, wie sich die beiden Sprachvarianten britisches Englisch (BE) und amerikanisches Englisch (AE) etwa bei der Aussprache, in der Rechtschreibung oder im Wortschatz unterscheiden? Wir geben in diesem Artikel eine Übersicht über die markantesten Unterschiede.

Klicken Sie auf das Thema, um direkt zum jeweiligen Unterkapitel zu springen.Symbolgrafik: Vergleich zwischen britischem und amerikanischen Englisch.

Schnelltest – britisches Englisch oder amerikanisches Englisch?

Die folgende Tabelle zählt besonders häufig vorkommende Wörter auf. Anhand derer Schreibung können Sie schnell herausfinden, ob der Ihnen vorliegende Text im britischen oder amerikanischen Englisch verfasst wurde.

Britisch Amerikanisch Deutsch
analyse analyze analysieren
apologise apologize sich entschuldigen
biscuit cookie Keks
catalogue catalog Katalog
centre center Zentrum
colour color Farbe
enrol enroll einschreiben
favourite favorite Lieblings-
flat apartment Wohnung
full stop period Punkt (Satzzeichen)
grey gray grau
holiday vacation Urlaub, Ferien
humour humor Humor
kilometre kilometer Kilometer
licence license Lizenz, Schein, Patent
lift elevator Aufzug
litre liter Liter
mobile phone cellphone Handy
post(al) code zip code Postleitzahl
round brackets parentheses runde Klammern
shopping centre mall Einkaufszentrum
specialise specialize sich spezialisieren; spezifizieren
surname last name Nachname

 

Kurzer historischer Rückblick

In zahlreichen Ländern dieser Welt ist Englisch die offizielle Amtssprache. Manchmal ist sie es neben anderen Sprachen. Zu den Ländern mit Englisch als Amtssprache gehören unter anderem:

  • USA,
  • Kanada,
  • Australien,
  • Neuseeland,
  • Hong Kong,
  • Singapur,
  • Indien,
  • Ägypten,
  • Südafrika.

In all diesen Ländern hat das Englische eine eigene Ausprägung. Diese Ausprägungen nennt man Varietäten. Die bekannteste und am weitesten verbreitete dieser Varietäten ist das amerikanische Englisch. Das amerikanische Englisch hat sich aufgrund des enormen politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und nicht zuletzt militärischen Einflusses der USA in vielen Winkeln der Welt verbreitet.

Der Anfang der englischen Sprache, so wie wir sie heute kennen, liegt in der Invasion Englands durch die germanischen Stämme der Angeln, Sachsen und Juten begründet. Diese Stämme brachten im 5. Jahrhundert ihre germanische Sprache mit sich. Diese verdrängte allmählich sowohl das Keltische der Ureinwohner als auch das Lateinische der römischen Besatzer. So erklärt sich auch der Name des Landes: Land der Angeln – Angelland – England.

Mit der Gründung der ersten Siedlung britischer Einwanderer im Jahre 1607 in Jamestown, Virginia, begann die Geschichte des Englischen in Amerika. Die USA erklärten erst 1776 ihre Unabhängigkeit vom Mutterland. Zuvor waren sie über anderthalb Jahrhunderte britische Kolonie gewesen.

Das Englische hatte im späten 18. Jahrhundert seinen heutigen Sprachstand im Wesentlichen schon erreicht. Die Unterschiede in der Grammatik und in der Aussprache sind daher gering. Die auffälligsten Unterschiede zwischen beiden Varietäten finden sich hauptsächlich in der Rechtschreibung, besonders aber im Wortschatz und in der Phraseologie (bei den Redensarten).

Aussprache

Die Unterschiede in der Aussprache zwischen den beiden Varietäten sind gering und verursachen keine phonetischen Missverständnisse. Ihnen liegt der Kontrast zwischen Alt und Modern zugrunde. Und auch wenn es schwer zu glauben ist: Das amerikanische Englisch ist die ältere Variante.

Die ersten Siedler brachten in die Neue Welt nämlich ein Englisch mit, das noch Shakespeare (1564–1616) sprach – das Frühneuenglische. Während sich diese Aussprachevarianten bis heute in den USA gehalten haben, sind sie in England im Laufe der Zeit verschwunden. Sie wurden – wie etwa im Falle des a in dance – als nicht vornehm genug gemieden und unterdrückt.

dance, can’t, pass
BE langes a, wie in wahr
AE kurzes ä, wie in schräg

car, firm, bear
BE kein r-Laut zu hören
AE r-Laut deutlich zu hören

got, dot, crop
BE kurzes o, wie in Sonne
AE kurzes, offenes a, wie in Blatt

Rechtschreibung

Die ebenfalls nicht sehr zahlreichen Unterschiede in der Schreibung zwischen dem Britischen und dem Amerikanischen sind das Ergebnis der Bemühungen Noah Websters (1758–1843), das Amerikanische vom Britischen deutlich abzugrenzen.

Der Autor und Sprachreformer vertrat die patriotische Auffassung, es sei eine Frage der Ehre, dass die Amerikaner ein eigenes System hätten, nicht nur in der Regierung, sondern auch in der Sprache.

Folgende seiner Vorschläge haben sich durchgesetzt:

Das -re im britischen Englisch wird zu -er im amerikanischen Englisch:

BE theatre, centre, metre
AE
theater, center, meter

Wörter mit -our werden zu -or im amerikanischen Englisch:

BE colour, labour, favourite
AE color, labor, favorite

Verben, die im Britischen auf -ise enden, verändern sich zu -ize:

BE criticise, apologise, realise
AE criticize, apologize, realize

Der doppelte Konsonant des Britischen wird im Amerikanischen zu einem einfachen:

BE traveller, focussing, worshipped
AE traveler, focusing, worshiped

Die Endung -ence wird im Amerikanischen zu -ense:

BE defence, offence, licence
AE defense, offense, license

In wissenschaftlichen Fachausdrücken, die sich aus alten Sprachen speisen, werden die Diphthonge (Doppelvokale) oe und ae im Britischen beibehalten, während sie im Amerikanischen zu einem e werden:

BE diarrhoea, anaesthetic, gynaecology
AE diarrhea, anesthetic, gynecology

Grammatik

Auch hier sind die Unterschiede gering. Das Englische hatte zum Zeitpunkt der Abspaltung der Amerikaner vom britischen Mutterland seinen heutigen Sprachstand bereits erreicht, so dass es sich auf beiden Seiten des Atlantiks nicht mehr wesentlich entwickelt hat.

Präteritum vs. Perfekt

Im Amerikanischen wird häufig das Präteritum (Vergangenheit) verwendet für eben zu Ende gegangene Handlungen, während der Engländer das Perfekt (vollendete Gegenwart) vorzieht:

BE Have you done your homework yet?
AE Did you do your homework yet?

BE I’ve already eaten.
AE I already ate.

Im britischen Englisch wird have got oft verwendet, um ein Besitzverhältnis zum Ausdruck zu bringen. Das Amerikanische dagegen benutzt hierfür nur to have. Für müssen ist im Britischen vor allem have got to geläufig, während in den USA have to verwendet wird.

BE I’ve got two sisters.
AE I have two sisters.

BE I’ve got to go now.
AE I have to go now.

Das Britische verwendet von Verben wie to burn, to dream oder to learn für die Vergangenheitsformen sowohl die unregelmäßige Form mit -t: burnt, dreamt bzw. learnt, als auch die regelmäßige Variante mit -ed: burned, dreamed und learned. Der Amerikaner dagegen verwendet hauptsächlich die regelmäßige Form mit -ed.

Einen offensichtlichen Unterschied gibt es beim Verb to get: Während die Partizipform (die 3. Verbform) im britischen Englisch got lautet, ist im Amerikanischen vor allem gotten in Gebrauch:

BE The weather has got colder this week.
AE The weather has gotten colder this week.

Vor allem hinsichtlich des Partizips gotten offenbart sich ein ganz wesentlicher grammatischer Unterschied zwischen dem AE und dem BE. Die Amerikaner verwenden gotten nämlich in Zusammenhängen, die dem Briten fremd sind:

AE They have gotten (bekommen) a new boat.
AE They have gotten (‚geworden‘) curious.
AE They have gotten (‚es ist ihnen gelungen‘) to leave the house.

Adjektiv und Adverb

Im formlosen Gebrauch des amerikanischen Englisch wird vor ein Adjektiv gerne das Adjektiv real gesetzt. In diesen Fällen entscheidet sich der Brite für das Adverb really:

BE This was a really funny show.
AE This was a real funny show.

Ähnliches gilt für good and well:

BE It all worked out really well.
AE It all worked out real good.

Likely wird etwa im Britischen hauptsächlich als Adjektiv (wie probable oder possible) verwendet, während das Amerikanische den Gebrauch als Adjektiv und Adverb (wie probably oder possibly) zulässt:

BE This is likely to happen.
AE This is likely to happen.

Aber:

BE There are likely to be other strikes.
AE There will likely be other strikes.

BE The crisis is likely to continue.
AE The crisis will likely continue.

Modale Hilfsverben

Im britischen Englisch ist die Verneinung von need, in der Bedeutung von ‚nicht müssen‘, weitaus gebräuchlicher als im Amerikanischen, das hierfür don’t need verwendet:

BE They needn't go to school today.
AE They don't need to go to school today.

Während im Britischen das Verb shall als Alternative zu will noch in Gebrauch ist, um das Futur, also zukünftige Handlungen, auszudrücken, findet im Amerikanischen nur will Verwendung:

BE I will/shall be there later.
AE I will be there later.

Wortschatz

Auffällige Unterschiede zwischen den beiden Varietäten der englischen Sprache betreffen ihren Wortschatz. Durch ihre geografische Trennung ab dem frühen 17. Jahrhundert entwickelten sich die Länder unterschiedlich. Die ersten Siedler wurden in einer gänzlich neuen Welt auch mit einer gänzlich neuen Lebensrealität konfrontiert. Deshalb fanden viele Wörter Eingang ins AE, die von den indianischen Ureinwohnern stammten, etwa racoon (Waschbär), muskrat (Bisamratte) oder squash (Speisekürbis).

Am deutlichsten treten diese Unterschiede in der Verwaltung zutage. Für alle Aspekte und Gegebenheiten eines neuen Staates mussten Ämter und Hierarchien aller Art geschaffen und diese benannt werden: Für den Briten heißt sein Rathaus town hall, für den Amerikaner city hall. Der Verteidigungsminister heißt auf der Insel Minister of Defence, in den Staaten dagegen Secretary of Defense. Während etwa im Englischen ein headmaster der Direktor einer Schule ist, heißt dieser in Amerika principal.

Auch in den Hierarchien der Streitkräfte gibt es unterschiedliche Bezeichnungen in beiden Varietäten. Der deutsche Seekadett heißt in der Royal Navy midshipman, während die US Navy ihn als ensign bezeichnet. Ein Brigadegeneral heißt in der britischen Luftwaffe Air Commodore, in der US Air Force dagegen Brigadier General.

Diese Unterschiede betreffen nicht nur die Verwaltung, sondern durchdringen alle Bereiche des Lebens. Die folgende Tabelle listet einige Wortschatzunterschiede auf:

Britisch Amerikanisch Deutsch
agony aunt advice columnist Kummerkastentante
anticlockwise counterclockwise gegen den Uhrzeigersinn
aubergine eggplant Aubergine
biscuit cookie; cracker Keks
block of flats apartment building Wohnblock
braces suspenders Hosenträger
breakdown van tow truck Abschleppwagen
candy floss cotton candy Zuckerwatte
car park parking lot Parkplatz
chemist’s shop drugstore Apotheke
chips French fries Pommes frites
cinema movie theater; the movies Kino
courgette zucchini Zucchini
crisps chips Chips
ground floor first floor Erdgeschoss
dummy pacifier Schnuller
dustbin garbage can Mülleimer
fish finger fish stick Fischstäbchen
flat apartment Wohnung
flick knife switchblade Klappmesser
flyover overpass Überführung
football soccer Fußball
full stop period Punkt (Satzzeichen)
holiday vacation Ferien, Urlaub
ladybird ladybug Marienkäfer
the ladies ladies’ room Damentoilette
lift elevator Fahrstuhl
lorry (motor)truck Lastwagen
maize corn Mais
mobile phone cell phone Handy
napkin diaper Windel
pavement sidewalk Bürgersteig, Gehsteig
petrol gas; gasoline Benzin
postcode zip code Postleitzahl
pram baby carriage Kinderwagen
pushchair stroller Buggy
queue line Schlange (beim Anstehen)
registration plate; number plate license plate Nummernschild
roundabout merry-go-round; carousel Karussell
roundabout rotary; traffic circle Kreisverkehr
sweet(s) candy Süßigkeiten
trainers sneakers Turnschuhe
trolley shopping cart Einkaufswagen
underground subway U-Bahn

Die Unterschiede im Wortschatz der beiden englischen Varietäten beschränken sich jedoch nicht nur auf die Verwendung verschiedener Wörter für dieselben Dinge. Oftmals hat ein Ausdruck in der anderen Varietät eine gänzlich andere Bedeutung. So heißt suspenders im AE Hosenträger, im BE jedoch ‚Strumpfhalter‘. Caravan etwa bedeutet in beiden Varietäten ‚Karawane‘, aber im BE bezeichnet das Wort zusätzlich noch ‚Anhänger‘ (an ein Auto). Die Amerikaner sagen hierfür trailer.

In bestimmten Bereichen häufen sich die Wortschatzunterschiede. Der Linguist spricht in solchen Fällen von semantischen Feldern. Ein solches semantisches Feld ist etwa das Automobil. Da es sich auf dem europäischen Kontinent und dem amerikanischen zeitlich und räumlich getrennt voneinander entwickelt hat, überrascht es nicht, dass sich gerade hier der Wortschatz bisweilen deutlich unterscheidet:

Britisch Amerikanisch Deutsch
bonnet hood Motorhaube
boot trunk Kofferraum
estate car station wagon Komb
saloon (car) Sedan (car) Limousine
windscreen windshield Windschutzscheibe
wing mirror side mirror Seitenspiegel
wing fender Kotflügel
indicator turn signal Blinker
aerial antenna Antenne

Es gibt einige Wörter rund ums Automobil, die auf beiden Seiten des Ozeans dasselbe bedeuten. Das erklärt sich dadurch, dass beide Bevölkerungen aus ihren Erfahrungen mit Kutschen und anderen Pferdefuhrwerken einen gemeinsamen Grundstock hatten, aus dem sie schöpfen konnten. So mussten nur für die neuen technischen Gegebenheiten neue Wörter gefunden werden, während für die bekannten Dinge bekannte Wörter verwendet oder Analogien gebildet wurden.

Britisch und Amerikanisch Deutsch
handbrake Handbremse
driver’s seat Fahrersitz
passenger seat Beifahrersitz
steering wheel Lenkrad
horn Hupe
dashboard Armaturenbrett
heater Heizung

Jede solche Liste kann immer nur einen verschwindend geringen Teil der Wortschatzunterschiede zwischen dem AE und dem BE aufzeigen. In seiner Cambridge Encyclopedia of the English Language schreibt der englische Linguist David Crystal, schon in den 1980er-Jahren habe man mehr als 4.000 einzelne Wortschatzunterschiede gezählt. Und selbst diese Zählung habe keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhoben.

Für zuverlässige Hinweise auf die Richtigkeit von Wörtern hinsichtlich ihrer Bedeutung oder Verwendung empfiehlt sich der Blick in qualitativ hochwertige Wörterbücher, wie etwa das (einsprachige) Longman-Langenscheidt Dictionary of Contemporary English, oder online bei Merriam-Webster. Das letztgenannte ist ein amerikanisches englischsprachiges Online-Wörterbuch, es verweist aber auch auf die Verwendung eines Wortes im BE. Dieses Wörterbuch geht zurück auf den Sprachreformer Noah Webster. Dessen Buchbestände wurden von den Brüdern George und Charles Merriam übernommen, die den Verlag Merriam-Webster gründeten.

Phraseologie

Vor allem die Phraseologie macht deutlich, dass sich das AE und BE doch schon vor weit über 200 Jahren räumlich getrennt haben. Die amerikanische Redensart to bury the hatchet (‚das Kriegsbeil begraben‘) etwa stammt eindeutig vom Kontakt der frühen Siedler mit den indianischen Ureinwohnern, während das britische to be as drunk as a lord (‚sturzbetrunken sein‘) eindrucksvoll auf die Trinkgewohnheiten des britischen (Hoch-)Adels hinweist – aus Sicht des niederen Volkes.

Präpositionen

Zwischen dem Britischen und dem Amerikanischen finden sich im Bereich der Präpositionen (Verhältniswörter) ein paar Unterschiede, die allerdings beim je anderen Sprachbenutzer nicht zu Missverständnissen führen:

BE at the weekend
AE on the weekend

BE different to
AE different from

BE Monday to Saturday
AE Monday through Saturday

BE at university
AE in university

Redewendungen, feststehende Ausdrücke

Es gibt eine Reihe von Idiomen (Redewendungen) in beiden Varietäten, die sich nur im Gebrauch eines einzigen Wortes unterscheiden.

BE to have a skeleton in the cupboard
AE to have a skeleton in the closet
(‚eine Leiche im Keller haben‘)

BE a storm in a teacup
AE a tempest in a teacup
(‚ein Sturm im Wasserglas‘)

BE to sweep sth. under the carpet
AE to sweep sth. under the rug
(‚etw. unter den Teppich kehren‘)

BE He can’t see the wood for trees.
AE He can’t see the forest for trees.
(‚Er sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.‘)

BE He got cash on the nail.
AE He got cash on the barrelhead.
(‚Er bekam das Geld sofort in bar.‘)

Es existieren jedoch auch Redewendungen in beiden Varietäten, die Gegensätzliches bedeuten:

The film was a real bomb.
BE ‚Der Film war großartig.‘
AE ‚Der Film war eine Katastrophe.‘

He was full of the book.
BE ‚Er fand das Buch toll.‘
AE ‚Er fand das Buch schlecht.‘

Darüber hinaus gibt es im AE und BE jeweils Redewendungen, die es als Idiom in der anderen Varietät nicht gibt. Dazu gehören beispielsweise:

BE hard cheese (für: ‚Pech gehabt!‘)
BE to drop a brick (für: ‚ins Fettnäpfchen treten‘)
BE in Queer Street (für: ‚in der Klemme stecken‘)

AE to feel like two cents (für: ‚sich hundeelend fühlen‘)
AE to take the Fifth (für: ‚die Aussage verweigern‘)
AE to play hardball (für: ‚mit harten Bandagen kämpfen‘)

Als Sprachbenutzer muss man also mit Unklarheiten und Missverständnissen rechnen. Wer sich für Redensarten interessiert, dem sei das überaus informative Buch von Dieter Götz und Gunter Lorenz aus dem Max Hueber Verlag ans Herz gelegt: „Englische Idioms von A–Z“.

Datumsangaben

Neben dem bereits Gesagten gibt es noch ein paar Unterschiede zwischen den beiden Varietäten der englischen Sprache. Zu den markantesten gehören Datumsangaben. 9/11 ist ein Ausdruck, der durch die Anschläge des 11. September 2001 auf der ganzen Welt bekannt ist. Jeder bringt den Ausdruck mit dem richtigen Datum in Verbindung.

Wenn man aber gerade nicht an den 11. September denkt, muss man sich bewusst machen, dass der Amerikaner den Monat zuerst nennt, der Engländer den Tag. Mit 8/12 meint also der Amerikaner den 12. August, der Engländer den 8. Dezember.

Nummernzeichen

Das britische Englisch hat für Nummernangaben immer schon die Abkürzung No. verwendet, während die Amerikaner hierfür ausschließlich das Rautenzeichen # benutzt:

• BE No. 25
• AE #25

Daran hat sich bis heute nichts geändert; allerdings markiert die Raute in der digitalen Welt auch das Hashtag in den sozialen Medien.

Dezimalbrüche

Einen Unterschied zwischen den beiden Varietäten des Englischen gibt es nur bei Dezimalen, die kleiner sind als Null. Beide kennen und verwenden die Version ohne die gesprochene Null und mit einem Punkt anstelle des bei uns üblichen Kommas: 0.25 = point-two-five. Wenn beide die Null nennen, heißt sie beim Briten nought, beim Amerikaner dagegen zero:

• BE 0.25 (nought-point-two-five)
• AE 0.25 (zero-point-two-five)

Abkürzungspunkt bei Anreden

Werden die Anreden von Personen abgekürzt, verwendet der Amerikaner einen Punkt, während der Brite darauf verzichtet:

• BE Mr, Ms, Dr
• AE Mr., Ms., Dr.

Unterschiede werden aufgeweicht

Die vorgestellten Unterschiede zwischen dem britischen und dem amerikanischen Englisch traten früher deutlicher zutage und wurden auch strikter befolgt. Nicht nur hat der gewaltige Einfluss der USA auf die Welt auch ihre Varietät des Englischen bekannter gemacht.

Auch die digitale Globalisierung durch das Internet hat dafür gesorgt, dass das amerikanische und das britische Englisch im wahrsten Wortsinne nur noch ein paar Mausklicks voneinander entfernt sind. Dadurch werden auch die Grenzen zwischen den beiden Varietäten spürbar verwischt. Vermutlich wird sich die Tendenz in der Zukunft noch weiter verstärken.

Quellen und weiterführende Literatur

Für diesen Artikel haben wir die folgenden Quellen benutzt:

Für das weitere Studium empfehlen wir die folgende Literatur:

  • Beran, Margret (2007): Hitting the Nail on the Head. 3.000 Redensarten Deutsch-Englisch. Köln.
  • Dobson, E. J. (1986): English Pronunciation 1500–1700. 2. Aufl., Oxford.
  • Encyclopedia Britannica (Hrsg.) (2017): English language. URL: https://www.britannica.com/topic/English-language (Abruf vom 18.07.2018). London.
  • Kreisel, Uwe/Tabbert, Pamela Ann (2010): Flüssiges Englisch. Mit Redensarten zu mehr Eloquenz. 10. Aufl, Reinbek.
  • Mencken, Henry Louis (1965): The American Language. A Preliminary Inquiry Into the Development of English in the United States. Reprint, 2015, London.
  • Saunders, Harold/Bendl, Hermann (1991): Landeskunde. Great Britain and the USA. München.
  • Scragg, D. G. (1974): A History of English Spelling. Manchester/New York.
  • Stevenson, Victor (1999): The World of Words. An illustrated History of Western Languages. New York.
  • Weiser-Alexander, Kathy (2017): Evolution of American English. URL: https://www.legendsofamerica.com/ah-americanenglish/ (Abruf vom 18.07.2018). Warsaw, Missouri.

18.06.2013, zuletzt aktualisiert am 16.09.2019

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Kommentar von wrdlbrmpfd |

BE a storm in a teacup
AE a tempest in an teacup
(‚ein Sturm im Wasserglas‘)
... es heißt ganz sicher auch im Amerikanischen "a teacup" ...

Kommentar von Evgenij Unker | Lektorat Unker |

@wrdlbrmpfd: Danke für den Hinweis!

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